Capoeira
Capoeira ist ein brasilianischer Kampftanz und vereinigt durch seine besondere Mischung aus Kampfkunst, Tanz und Akrobatik gleichermaßen Inhalte aus Sport, Tanz, Musik, Kunst und Philosophie. Nach dem Erlernen der Grundbewegungen treffen sich alle Teilnehmer im Kreis (Roda), während im Zentrum jeweils zwei Capoeiristas mit einer Vielfalt an Figuren einen körperlichen Dialog miteinander führen, begleitet von Klatschrhythmus, Instrumenten (Berimbau, Atabaque und Pandeiro) und Gesang der Umstehenden.
Batizado und Troca de Cordas
Die ersten Kordeln werden normalerweise einmal jährlich im Rahmen einer feierlichen Zeremonie, der Batizado (sinngemäß: „Feuertaufe“) verliehen. Für bereits graduierte Schüler heißt es dann nur noch „Troca de Cordas“, da sie ihre Kordeln nur noch wechseln. Es steht vorher schon fest, wer welche Kordel bekommt, lediglich zur Demonstration der eigenen Fähigkeiten wird dies nochmals in unterschiedlich anspruchsvollen Spielen in der Roda überprüft.
Üblich ist es, dass jeder Schüler sich einen höher Graduierten als „Paten“ sucht, der eine bestimmte Rolle während der Zeremonie hat. Spielt der Schüler mit einem Meister in der Roda, so versucht der Meister, den Schüler auf den Boden zu werfen und lässt dann – auf spielerische Weise – so lange nicht von ihm ab, bis der „Pate“ ihn rettet.
Roda
Traditionell läuft die Capoeira als Spielform in der so genannten „Roda“ (portugiesisch für „Kreis, Runde“) ab: Dabei stehen alle Teilnehmer in einem Kreis, wobei sich an einer Stelle dieses Kreises die Musiker versammeln.
Zentral sind dabei die Berimbau-Spieler, da der Berimbau den Rhythmus der Capoeira bestimmt. Von dort wird das Spiel begonnen. Dabei hocken sich zwei Capoeiristas (oder Capoeiras) vor die Instrumente, schauen sich kurz an, geben sich die Hand (clap) (manche berühren an dieser Stelle noch das Berimbau als Zeichen der Verehrung) und gehen in die Mitte der Roda, in der Regel mit einem Radschlag. Die Umstehenden klatschen den Rhythmus und singen den Refrain. Innerhalb des Kreises spielen die zwei Capoeiristas dann miteinander. Zwischen beiden wird kein Wettkampf ausgefochten, sondern sie führen eine Art von körperlichem Dialog aus, die Worte sind dabei die verschiedenen Offensiv- und Defensiv-Bewegungen. Auf jede Offensiv-Bewegung folgt eine Defensiv-Bewegung des anderen, aus einer Defensiv-Bewegung wird fließend eine Offensiv-Bewegung. Diese Sequenzen von wechselseitigen Bewegungen werden so zu Sätzen. Ob dabei eher die Kooperation oder die Konfrontation im Vordergrund steht, entscheiden die Spieler selbst. Dieses Gespräch kann je nach Können und Stimmung eher friedlicheren Charakter haben oder auch in einen Kampf münden. Am Ende steht kein Gewinner oder Verlierer fest, sondern die Capoeiristas entscheiden selbst, wann sie den Dialog beenden.
Jeder der Umstehenden kann sich auch vorher in das Spiel einkaufen (aus dem portugiesischen comprar für „kaufen“). Dabei markiert man zuerst wachsam (die vorherigen Spieler tauschen immer noch Schläge aus) und doch bestimmt seine Absicht, das Spiel zu übernehmen (indem er einen ausgestreckten Arm zwischen die Spielenden hält, die Handfläche ist demjenigen zugewandt mit dem er von nun an „reden“ möchte), und setzt dann mit diesem Spieler den Dialog fort.
Die Capoeira ist äußerst vielseitig, da sie Akrobatik, Kampfsport, Rhythmik, Reaktionsfähigkeit, Improvisation und Kreativität vereinigt. Der Spieler befindet sich in ständiger Bewegung: Zum einen, da der Grundschritt bereits ein Wiegeschritt ist (die Ginga), zum anderen, weil es sehr viele tiefe Bewegungen in der Hocke bzw. Akrobatik kopfüber (Radschlag, Kopfstand etc.) gibt. Dadurch und durch die Philosophie, allen Schlägen auszuweichen und nur im Notfall zu blocken, stellen sie dem anderen kein leicht zu treffendes Ziel dar.
Musik
Toques (Rhythmen)
Musiker einer Roda Ein sehr wichtiger Aspekt ist der Rhythmus, auch „Toque“ genannt, der mit den traditionellen Instrumenten Berimbau, Atabaque und Pandeiro erzeugt wird. Der Rhythmus bestimmt die Art des Capoeiraspiels. Viele Rhythmen werden in der Roda verwendet, die wichtigsten sind:
Angola: dieser Toque ist in einem Zuge mit der Stilrichtung Angola zu nennen. Er zeichnet sich durch ein langsameres Tempo und größere Musikalität aus. Es ist das älteste Capoeiraspiel. Das Spiel wirkt sehr theatralisch und spielt sich eher auf dem Boden ab. Taktische Finesse und kurze, heftige Rhythmuswechsel mit starken Tritten sind charakteristisch. Nur bei diesem Toque wird eine Chamada als Spiel-im-Spiel-Einlage eingesetzt. Angola ist trotz seines langsamen Tempos das gefährlichste Spiel (aufgrund der raffinierten Täuschungen und schnellen Würfe). Beim Angola-Toque wird nicht geklatscht.
São Bento Grande de Angola: Dieser kann sowohl langsam als auch schnell gespielt werden, das Spiel ist verspielt bis kämpferisch, akrobatische Einlagen sind erwünscht, aber nicht Pflicht.
Benguela: Etwas schneller als Angola. Das Spiel ist flüssiger und erlaubt auch Akrobatik, allerdings keine Luftakrobatik. Es bleibt trotzdem ein Spiel am Boden, wenig Rasteiras und wenig direkte Tritte, die auf den Gegner abzielen.
São Bento Grande de Bimba: Schneller, kraftvoller Toque. Das Spiel ist schnell und athletisch. Alle Arten von Tritten und Akrobatik sind erlaubt.
Iuna: Iuna ist eine Vogelart, und der gleichnamige Toque bezeichnet ein Spiel, an dem nur graduierte Capoeiristas teilnehmen dürfen. Es ist sehr akrobatisch, nicht kämpferisch und besitzt als Charakteristikum die so genannten „cintura desprezada“-Bewegungen – eine Innovation, die auf Mestre Bimba zurückgeht. Als weitere Variante kann der Iuna-Toque zum Gedenken an verstorbene Capoeiristas gespielt werden.
Im Gegensatz zu den vorgenannten Toques wird beim Iuna nicht gesungen.
São Bento Pequeno: Dies ist eine reduzierte Version des São Bento Grande. Das Spiel hierzu ist freundlich, ohne gerade Tritte und Rasteiras und mit einem besonderen Augenmerk auf flüssige und runde Spielweise.
Daneben gibt es noch eine Vielzahl von Toques, die aber nur zu bestimmten Anlässen gespielt werden.
Cantigas (Lieder)
Fundamental für die Capoeira sind neben den Instrumenten die Lieder. Jeder der drei oben genannten Toques verlangt nach einem Typ von Gesang:
Ein Angolaspiel wird mit langen getragenen Liedern mit langen Strophen, die oftmals eine ganze Geschichte erzählen, begonnen. Diese werden Ladainhas genannt.
Bei der Benguela werden auch Lieder mit langen Strophen gesungen, die aber kürzer als Ladainhas sind (sogenannte Quadras).
Beim São Bento Grande sind es kurze Stücke, bei denen sich der Vorsänger mit den Roda-Umstehenden im schnellen Tempo abwechselt (sogenannte Corridos).
Die Lieder werden auf Portugiesisch gesungen.
Instrumente
Das Hauptinstrument einer Capoeira Bateria ist das Berimbau. Das Berimbau wird aus dem sehr elastischen Biriba-Holz angefertigt, welches nur in Brasilien vorkommt. Es handelt sich dabei um einen Musikbogen, der aus einem Holzstab (Verga), einer Metallsaite (Arame) und einem Klangkörper (Cabaça) besteht. In der Hand hält der Musiker zusätzlich eine Caxixi (Holzrassel), ein Baqueta (Schlagstöckchen) und ein Dobrão (Münze, Stein). Trotz seiner einfachen Konstruktion ist das Berimbau schwierig zu spielen und verlangt neben gutem Rhythmusgefühl, einiges an Koordination und Fingerkraft.
Es gibt Berimbaus verschiedener Größen und Tonlagen:
Berra-Boi („Muhen des Ochsen“) ist die am tiefsten gestimmte Berimbau mit sehr langem Stab und großem Klangkörper. Sie wird eher selten gespielt.
Gunga ist eine tief gestimmte Berimbau. Traditionell wird darauf der Grundrhythmus gespielt und zu Beginn einer Roda beginnt die Gunga als erstes Instrument.
Medio ist eine mittelhoch gestimmte Berimbau. Traditionell wird darauf die Inversion des Grundrhythmus gespielt. Sie setzt in einer Roda nach der Gunga ein.
Viola ist eine hoch gestimmte Berimbau. Auf ihr werden nahezu ausschließlich Improvisationen des Grundrhythmus gespielt. Sie setzt als letzte Berimbau ein.
Violinha ist eine sehr hoch gestimmte Berimbau.
Ein Pandeiro ist ein Schellentamburin. Es wirkt unterstützend zu den Berimbaurhythmen und bereichert die Klangfarben. Gleichzeitig sorgt es für eine Betonung des Grundrhythmus. Es gehört zur Familie der Rahmentrommeln.
Die klassische Atabaque ist eine Seiltrommel tiefer Stimmung. Sie unterstützt ähnlich dem Pandeiro den Grundrhythmus und sorgt für einen starken Groove.
Ein Reco-reco ist eine Ratsche, ähnlich der Güiro. Sie sorgt in der Roda für einen leicht undefinierten Oberton und bereichert die Klangfarbe.
Das Agogô ist ein Instrument aus der Sambamusik. Es handelt sich dabei um eine doppelte Metallglocke, die mit einem Holzstab angeschlagen wird. In der Capoeira wird traditionellerweise ein Agogô verwendet, welches aus zwei Paranussschalen besteht, die auf einem Holzstab festgeschraubt sind.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Capoeira
Capoeira ist ein brasilianischer Kampftanz und vereinigt durch seine besondere Mischung aus Kampfkunst, Tanz und Akrobatik gleichermaßen Inhalte aus Sport, Tanz, Musik, Kunst und Philosophie. Nach dem Erlernen der Grundbewegungen treffen sich alle Teilnehmer im Kreis (Roda), während im Zentrum jeweils zwei Capoeiristas mit einer Vielfalt an Figuren einen körperlichen Dialog miteinander führen, begleitet von Klatschrhythmus, Instrumenten (Berimbau, Atabaque und Pandeiro) und Gesang der Umstehenden.
Batizado und Troca de Cordas
Die ersten Kordeln werden normalerweise einmal jährlich im Rahmen einer feierlichen Zeremonie, der Batizado (sinngemäß: „Feuertaufe“) verliehen. Für bereits graduierte Schüler heißt es dann nur noch „Troca de Cordas“, da sie ihre Kordeln nur noch wechseln. Es steht vorher schon fest, wer welche Kordel bekommt, lediglich zur Demonstration der eigenen Fähigkeiten wird dies nochmals in unterschiedlich anspruchsvollen Spielen in der Roda überprüft.
Üblich ist es, dass jeder Schüler sich einen höher Graduierten als „Paten“ sucht, der eine bestimmte Rolle während der Zeremonie hat. Spielt der Schüler mit einem Meister in der Roda, so versucht der Meister, den Schüler auf den Boden zu werfen und lässt dann – auf spielerische Weise – so lange nicht von ihm ab, bis der „Pate“ ihn rettet.
Roda
Traditionell läuft die Capoeira als Spielform in der so genannten „Roda“ (portugiesisch für „Kreis, Runde“) ab: Dabei stehen alle Teilnehmer in einem Kreis, wobei sich an einer Stelle dieses Kreises die Musiker versammeln.
Zentral sind dabei die Berimbau-Spieler, da der Berimbau den Rhythmus der Capoeira bestimmt. Von dort wird das Spiel begonnen. Dabei hocken sich zwei Capoeiristas (oder Capoeiras) vor die Instrumente, schauen sich kurz an, geben sich die Hand (clap) (manche berühren an dieser Stelle noch das Berimbau als Zeichen der Verehrung) und gehen in die Mitte der Roda, in der Regel mit einem Radschlag. Die Umstehenden klatschen den Rhythmus und singen den Refrain. Innerhalb des Kreises spielen die zwei Capoeiristas dann miteinander. Zwischen beiden wird kein Wettkampf ausgefochten, sondern sie führen eine Art von körperlichem Dialog aus, die Worte sind dabei die verschiedenen Offensiv- und Defensiv-Bewegungen. Auf jede Offensiv-Bewegung folgt eine Defensiv-Bewegung des anderen, aus einer Defensiv-Bewegung wird fließend eine Offensiv-Bewegung. Diese Sequenzen von wechselseitigen Bewegungen werden so zu Sätzen. Ob dabei eher die Kooperation oder die Konfrontation im Vordergrund steht, entscheiden die Spieler selbst. Dieses Gespräch kann je nach Können und Stimmung eher friedlicheren Charakter haben oder auch in einen Kampf münden. Am Ende steht kein Gewinner oder Verlierer fest, sondern die Capoeiristas entscheiden selbst, wann sie den Dialog beenden.
Jeder der Umstehenden kann sich auch vorher in das Spiel einkaufen (aus dem portugiesischen comprar für „kaufen“). Dabei markiert man zuerst wachsam (die vorherigen Spieler tauschen immer noch Schläge aus) und doch bestimmt seine Absicht, das Spiel zu übernehmen (indem er einen ausgestreckten Arm zwischen die Spielenden hält, die Handfläche ist demjenigen zugewandt mit dem er von nun an „reden“ möchte), und setzt dann mit diesem Spieler den Dialog fort.
Die Capoeira ist äußerst vielseitig, da sie Akrobatik, Kampfsport, Rhythmik, Reaktionsfähigkeit, Improvisation und Kreativität vereinigt. Der Spieler befindet sich in ständiger Bewegung: Zum einen, da der Grundschritt bereits ein Wiegeschritt ist (die Ginga), zum anderen, weil es sehr viele tiefe Bewegungen in der Hocke bzw. Akrobatik kopfüber (Radschlag, Kopfstand etc.) gibt. Dadurch und durch die Philosophie, allen Schlägen auszuweichen und nur im Notfall zu blocken, stellen sie dem anderen kein leicht zu treffendes Ziel dar.
Musik
Toques (Rhythmen)
Musiker einer Roda Ein sehr wichtiger Aspekt ist der Rhythmus, auch „Toque“ genannt, der mit den traditionellen Instrumenten Berimbau, Atabaque und Pandeiro erzeugt wird. Der Rhythmus bestimmt die Art des Capoeiraspiels. Viele Rhythmen werden in der Roda verwendet, die wichtigsten sind:
Angola: dieser Toque ist in einem Zuge mit der Stilrichtung Angola zu nennen. Er zeichnet sich durch ein langsameres Tempo und größere Musikalität aus. Es ist das älteste Capoeiraspiel. Das Spiel wirkt sehr theatralisch und spielt sich eher auf dem Boden ab. Taktische Finesse und kurze, heftige Rhythmuswechsel mit starken Tritten sind charakteristisch. Nur bei diesem Toque wird eine Chamada als Spiel-im-Spiel-Einlage eingesetzt. Angola ist trotz seines langsamen Tempos das gefährlichste Spiel (aufgrund der raffinierten Täuschungen und schnellen Würfe). Beim Angola-Toque wird nicht geklatscht.
São Bento Grande de Angola: Dieser kann sowohl langsam als auch schnell gespielt werden, das Spiel ist verspielt bis kämpferisch, akrobatische Einlagen sind erwünscht, aber nicht Pflicht.
Benguela: Etwas schneller als Angola. Das Spiel ist flüssiger und erlaubt auch Akrobatik, allerdings keine Luftakrobatik. Es bleibt trotzdem ein Spiel am Boden, wenig Rasteiras und wenig direkte Tritte, die auf den Gegner abzielen.
São Bento Grande de Bimba: Schneller, kraftvoller Toque. Das Spiel ist schnell und athletisch. Alle Arten von Tritten und Akrobatik sind erlaubt.
Iuna: Iuna ist eine Vogelart, und der gleichnamige Toque bezeichnet ein Spiel, an dem nur graduierte Capoeiristas teilnehmen dürfen. Es ist sehr akrobatisch, nicht kämpferisch und besitzt als Charakteristikum die so genannten „cintura desprezada“-Bewegungen – eine Innovation, die auf Mestre Bimba zurückgeht. Als weitere Variante kann der Iuna-Toque zum Gedenken an verstorbene Capoeiristas gespielt werden.
Im Gegensatz zu den vorgenannten Toques wird beim Iuna nicht gesungen.
São Bento Pequeno: Dies ist eine reduzierte Version des São Bento Grande. Das Spiel hierzu ist freundlich, ohne gerade Tritte und Rasteiras und mit einem besonderen Augenmerk auf flüssige und runde Spielweise.
Daneben gibt es noch eine Vielzahl von Toques, die aber nur zu bestimmten Anlässen gespielt werden.
Cantigas (Lieder)
Fundamental für die Capoeira sind neben den Instrumenten die Lieder. Jeder der drei oben genannten Toques verlangt nach einem Typ von Gesang:
Ein Angolaspiel wird mit langen getragenen Liedern mit langen Strophen, die oftmals eine ganze Geschichte erzählen, begonnen. Diese werden Ladainhas genannt.
Bei der Benguela werden auch Lieder mit langen Strophen gesungen, die aber kürzer als Ladainhas sind (sogenannte Quadras).
Beim São Bento Grande sind es kurze Stücke, bei denen sich der Vorsänger mit den Roda-Umstehenden im schnellen Tempo abwechselt (sogenannte Corridos).
Die Lieder werden auf Portugiesisch gesungen.
Instrumente
Das Hauptinstrument einer Capoeira Bateria ist das Berimbau. Das Berimbau wird aus dem sehr elastischen Biriba-Holz angefertigt, welches nur in Brasilien vorkommt. Es handelt sich dabei um einen Musikbogen, der aus einem Holzstab (Verga), einer Metallsaite (Arame) und einem Klangkörper (Cabaça) besteht. In der Hand hält der Musiker zusätzlich eine Caxixi (Holzrassel), ein Baqueta (Schlagstöckchen) und ein Dobrão (Münze, Stein). Trotz seiner einfachen Konstruktion ist das Berimbau schwierig zu spielen und verlangt neben gutem Rhythmusgefühl, einiges an Koordination und Fingerkraft.
Es gibt Berimbaus verschiedener Größen und Tonlagen:
Berra-Boi („Muhen des Ochsen“) ist die am tiefsten gestimmte Berimbau mit sehr langem Stab und großem Klangkörper. Sie wird eher selten gespielt.
Gunga ist eine tief gestimmte Berimbau. Traditionell wird darauf der Grundrhythmus gespielt und zu Beginn einer Roda beginnt die Gunga als erstes Instrument.
Medio ist eine mittelhoch gestimmte Berimbau. Traditionell wird darauf die Inversion des Grundrhythmus gespielt. Sie setzt in einer Roda nach der Gunga ein.
Viola ist eine hoch gestimmte Berimbau. Auf ihr werden nahezu ausschließlich Improvisationen des Grundrhythmus gespielt. Sie setzt als letzte Berimbau ein.
Violinha ist eine sehr hoch gestimmte Berimbau.
Ein Pandeiro ist ein Schellentamburin. Es wirkt unterstützend zu den Berimbaurhythmen und bereichert die Klangfarben. Gleichzeitig sorgt es für eine Betonung des Grundrhythmus. Es gehört zur Familie der Rahmentrommeln.
Die klassische Atabaque ist eine Seiltrommel tiefer Stimmung. Sie unterstützt ähnlich dem Pandeiro den Grundrhythmus und sorgt für einen starken Groove.
Ein Reco-reco ist eine Ratsche, ähnlich der Güiro. Sie sorgt in der Roda für einen leicht undefinierten Oberton und bereichert die Klangfarbe.
Das Agogô ist ein Instrument aus der Sambamusik. Es handelt sich dabei um eine doppelte Metallglocke, die mit einem Holzstab angeschlagen wird. In der Capoeira wird traditionellerweise ein Agogô verwendet, welches aus zwei Paranussschalen besteht, die auf einem Holzstab festgeschraubt sind.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Capoeira